Eine Paneldiskussion auf der 8. Internationalen META-Health-Konferenz über Probleme im Verdauungstrakt – mit Dr. Anu Mehta, Dr. Jyoti Lalwani, Jasmina Kovacev, Robert Waghmare und Dr. Anton Bader.
Übersetzung
Der Verdauungstrakt ist der Ort, wo Nahrung und Information verarbeitet, verwertet und schließlich ausgeschieden wird. Wir ernähren uns über Pflanzen und Tiere faktisch von Sonnenenergie!
Assoziationen zu Essen und Verdauung
Anu Mehta, Indien: In Indien gehört Nahrung zur Gastfreundschaft, das ist unser soziales Selbstbild. Jedem Gast wird zumindest ein Glas Wasser angeboten – und da fragen wir nicht, denn wenn man fragt, heisst das, man würde vielleicht nicht geben. Man gibt also einfach. Es würde also als Respektlosigkeit, Unfreundlichkeit und Ausgrenzung aufgefasst werden, wenn man nicht gleich etwas angeboten bekäme.
Man muss aber auch vorsichtig sein, wem man was anbietet: denn viele Menschen hier lehnen Fleisch und Tierprodukte ab, andere essen aus religiösen Gründen keinen Knoblauch und das was unter der Erde wächst. Wenn ich Essen anbiete, muss ich praktisch die Seele und Werte der Person kennen, um ihnen das Essen zu geben, was sie auch annehmen wollen!
Dr Anton Bader, Deutschland: In Deutschland haben 40% aller Patienten Verdauungsprobleme, und sie haben keine Ahnung wo die herkommen. Wir sind in der Beziehung wie im „Winterschlaf“. Die meisten glauben, etwas „Falsches“ gegessen zu haben, und denken dabei an normales Essen. Aber die Medizin kann nur 5-10% der Gründe für Verdauungsprobleme in der Nahrung selbst finden. Ein Beispiel aus der Praxis: ein Ehepaar hatte gleichzeitig Durchfall am Montag. Sie hatten freitags zuvor ein Restaurant besucht und das Essen genossen, aber ein fremdes Gewürz wurde als Auslöser des Durchfalls vermutet. Ich fragte sie, welchen Stress sie vor 3 Tagen miteinander gehabt hätten – darauf fragten sie mich verblüfft, woher ich das wüsste. Sie hatten sehr heftig gestritten und der Restaurantbesuch an jenem Freitag war das Versöhnungsessen. Uns erklärt das alles: denn der Körper reagiert auf das was wir fühlen! Es gibt das Sprichwort „Es liegt mir wie ein Stein im Magen“. Wenn wir etwas essen das uns nicht bekommt, gibt es Krämpfe, Übelkeit, und es wird sehr viel Saft produziert, damit wir es mit Erbrechen oder Durchfall ausscheiden können. Das kann sehr heftig sein – und das passiert genauso mit dem „emotionalen Brocken“, der raus muss. Die meisten Patienten mit Verdauungsproblemen haben solche emotionalen Konflikte.
[Anm.: wie aus den Zeitangaben ersichtlich, handelt es sich in diesem Fall um Symptome in der Regenerationsphase nach Lösung des Streits. Vergleiche Durchfall im Stress und in der Regenerationsphase hier]
Erfahrungen und Forschung
Robert Waghmare, Großbritannien: In meiner Erfahrung hat jeder Verdauungsprobleme. Man kann nicht die Verarbeitung im Gehirn von der im Darm trennen. Grundlegend sind es 3 Funktionen: die Aufnahme, das Vereinnahmen, und das Ausscheiden. Jeder Konflikt, der nicht gelöst wird, hängt fest und wird nicht fertig verdaut, und das bedeutet, dass ein Teil von uns diesen wiederkäut. Das Mittelhirn, in dem die Relais der glatten Organmuskulatur liegen, ist direkt unter dem Thalamus, der mit der Beurteilung assoziiert wird. Auf der unbewussten Ebene wird der Konflikt ständig weiterbearbeitet. Wenn ich die Klienten zur Lösung und Klärung führe, bekommen sie immer Durchfall!
Meine eigene Erfahrung damit:
als ich zur 2. META-Health Conference 2008 nach Deutschland kam, und Dr Anton mein Hirn-CT auf dem Schirm hatte und sagte : “Ah! Flatulenz?“ und ich (vor 100 Leuten) „Ah-em-ja?“ Ich hatte damals viele Probleme mit Dysbiose und Verstopfung. Später, 2013, bekam ich von Anton ein Kompliment, das war wie die Anerkennung vom Vater – und das war ein großes Thema für mich gewesen. Danach brauchte meine Verdauung 2 Wochen, um sich zu reorganisieren, furchtbare Schmerzen und blutige Durchfälle eingeschlossen. Danach hat sich das System nie wieder komplett regeneriert. Wann immer ich eine große Lösung habe, bekomme ich Durchfall…
Dr Kwesi Anan Odum, Großbritannien: Als wir nun die Reise nach Indien planten, war Rob schon etwas ängstlich, wie sich das auswirken würde. Würde er etwas lösen und die ganze Zeit auf dem Klo verbringen? Aber dann ging bei ihm alles gut, und ich rannte zur Toilette…
Dr Jyoti Lalwani, Indien: In meiner Praxis handeln 7 von 10 Fällen vom Verdauungstrakt. Davon mindestens 4 von Übersäuerung. Verstopfung herrscht gegenüber Durchfall vor. Die 3 Hauptursachen für Übersäuerung sind Eile, Sorgen und Curry (stark gewürztes Essen). Man isst zu schnell und lässt Mahlzeiten aus. Wir haben eine Studie in Schulen in Mumbai gemacht: 60% der Kinder haben nicht zu Hause gefrühstückt.
Jasmina Kovacev, Neuseeland: in der Arbeit mit Klienten geht es darum, Dinge zu verarbeiten und loszulassen. Daher bereite ich sie darauf vor, dass es ok ist, wenn sie danach häufig zur Toilette müssen – entweder geht durch die Lösung der Vereinsamung der Druck von den Nierentubuli, was die Urinausscheidung anregt, oder die Emotionen werden „im Darm“ losgelassen.
Die Bedeutung der Bauchspeicheldrüse
Dr Anton Bader: die konventionelle Medizin kann nicht erklären, wie es zum Pankreaskrebs kommt. Alle Patienten, die ich mit Pankreastumor erlebt habe, hatten einen tiefen Konflikt mit der Individualität und mit ihrer Arbeit. Wenn zB der Chef ihren Beitrag nicht anerkennt oder sie gar tadelt, ist das ein für sie unverdaulicher Brocken. Weil das so tief geht und an ihrer Persönlichkeit rüttelt, ist die Regeneration sehr problematisch und die Überlebensrate niedrig. Auch wenn man das alles analysieren kann, ist die Umsetzung und Transformation der Persönlichkeit sehr schwierig (wenigstens in Deutschland). Ein Kollege hat es geschafft: er ist zunächst den konventionellen Weg gegangen und wurde operiert, danach entdeckte er jedoch die emotionale und spirituelle Komponente und machte sich damit auf den Weg. Er hat es überlebt und hält jetzt Vorträge darüber.
Dr Kwesi Anan Odum: auch im Beispiel von Steve Jobs – als Boss seiner Firma wurde ihm gekündigt. Auch wenn er zurückkam und erfolgreich war – vielleicht der erfolgreichste Mann auf der Welt – er hatte seine Erfahrungen nicht verdauen können.
Jasmina Kovacev: Ich habe 2 Klienten mit Pankreaskarzinom. Für beide war das Thema Geld und Ärger. Ihre Verbesserungen waren fantastisch, aber sie sind sehr empfindlich, was den Gesundheitszustand betrifft. Der eine davon kam zu mir, gleichzeitig wo seine Frau und sein Arzt palliative Chemotherapie vorschlugen, um ihm die Schmerzen zu nehmen. Wir arbeiteten mit der Erleichterung von Emotionen und mit seinen Gedanken, und es ging ihm immer besser – er fing sogar an zu reisen. Ich fragte ihn dann, was seine Vorstellungen zur Chemotherapie seien und er meinte, das müsste er ja fortdauernd das ganze Leben machen – das hätte ja auch sein Arzt gesagt. Er starb schließlich nach 26 Chemos – bis zur 20sten Runde machte er noch Fortschritte, danach war sein Körper so vergiftet, dass es dramatisch schlechter wurde. Er konnte sich nicht entschließen, die konventionelle Therapie zu hinterfragen, da er befürchtete, im Notfall nicht mehr als Patient angenommen zu werden. An der Angst konnte er auch nicht arbeiten. Aber das Gute ist, dass er nur in den letzten 3 Tagen Schmerzen hatte. Er nahm seine Situation mit viel Humor. Bei ihm ging der Konflikt um Geld.
Der andere Fall hatte nicht genug Geld, wurde nach Hause in ein Hospiz geschickt, und ich sollte ihr nur helfen, mit der Angst vorm Sterben fertig zu werden. Aber innerhalb von 6 Monaten arbeitete sie wieder! Nach 2 Jahren starb sie – nicht an Pankreas- sondern an Lungenkrebs – und das wollte ich hier betonen: Krebspatienten sind sehr empfindlich für neue Konflikte. Sie hören oder lesen etwas, das ein weiteres Programm auslöst, und fragen dann nicht nach Hilfe. Also sind meine beiden Klienten aus dem ursprünglichen Programm rausgekommen, aber man muss dann die Befindlichkeiten sehr genau verfolgen – die Gefühle, die Vorstellungen und Glaubenssätze, den möglichen Zweitgewinn und das Umfeld.
Wir als META-Health Practitioner schauen immer auf den ganzen Menschen, nicht nur auf ein Organ, denn alles interagiert miteinander, so wir auch wir Menschen mit unserem Umfeld.
Die Bedeutung der Leber
Robert Waghmare: In der Leber gibt es das Grundgewebe, verknüpft mit Themen von Überleben oder Verhungern und Emotionen von Ärger in der eigenen Familie, und die Gallengänge, da geht es um den territorialen Aspekt. Meine Mutter hatte dort eine Erfahrung: ihre beste Freundin, sie kannte sie seit über 50 Jahren, vor 15 Jahren stellte sich heraus dass sie meine Mutter bestahl. Sie nahm Dinge zu sich nach Haus und zeigte sie dort – also eine Art Kleptomanie. Meine Mutter vermeidet Konfrontation koste es was es wolle, und steckte fest in ihrem Ärger. In den letzten Jahren diskutierte ich das mit ihr und fragte sie, ob sie das nicht ausräumen wolle, und schließlich tat sie es. Sie bekam sofort starke Gallenschmerzen und kam ins Krankenhaus, wo sie mit „Unglückssyndrom“ diagnostiziert wurde. Das ist ein großer Stein, der den Ausführungsgang blockiert. Sie ging nicht ins Krankenhaus, denn wir stellten dem Arzt einige Fragen über die möglichen Wirkungen. Ich arbeitete mit ihr, und ihre Verdauung hat sich wieder normalisiert.
Dr Jyoti Lalwani: In Indien gibt es nicht so viel Pankreaskrebs, aber Leberkrebs kommt häufig vor. Ich habe viele Patienten mit nicht-alkoholischem Leberkrebs und Leberzirrhose, die aus dem pakistanischen Flüchtlingsmilieu kommen, und sehe gerade die Verbindung zum Überleben.
Dr Kwesi Anan Odum: Mein Vater ist auch ein Arzt – er studierte in Deutschland und gind dann zurück nach Ghana. Er war überrascht, dort so viel Leberkrebs zu sehen, mehr als in Deutschland, obwohl die Leute da es sich gar nicht leisten können, Alkohol zu trinken. Und die Deutschen lieben ihr Bier… Der Anteil der Leber, der Energie speichert, handelt vom Überleben. Für Leute in Entwicklungsländern ist das der Alltag. Und das Thema, das Jyoti gerade beschrieb, wo sich Indien und Pakistan trennten, das ist pures Überleben. Und erfahrt ihr das auch so, dass auch die Kinder und Nachkommen davon betroffen werden?
Jyoti Lalwani: Ja, und Liebe wird mit Essen ausgedrückt. Die Eltern kümmern sich darum, dass die Kinder zu essen haben, das war das wichtigste. Wenn nicht genug da ist, geht diese Angst auf die nächste Generation über – so wie auch Verdauungssymptome…
Anu Mehta: Ramzans Schwester hat Leberdysfunktion. Sie wurde mit 15 verheiratet, obwohl sie weiter studieren wollte. Als Tochter hatte sie aber kein Recht darauf. Nun sitzt sie da mit 2 Kindern und der ganzen Verantwortung, und das betrifft auch ihr Überleben.
Jasmina Kovacev: die eine Klientin die ich beschrieb hatte vor ihrem Pankreaskrebs auch eine Gallengeschichte. Sie machte da noch keine innere Arbeit und ließ sich nur operieren. Ich wies sie darauf hin, dass sie sich um den Hintergrund kümmern sollte. 3 Jahre später kam dann die Pankreasdiagnose. Eine Schicht baute sich auf die andere – die gleiche Sensibilitätslinie mit verschiedenen Nuancen.
Was ich noch mitteilen möchte: ich hatte eine kleine Klientin mit Leberkrebs. Ihr Onkel hatte seinen Arbeitsplatz verloren und sie hatte gehört wie die Tante sagte „Wir werden nicht mal genug Brot haben!“ Als Kind nahm sie das wörtlich und entwickelte den Krebs. Es ist also sehr wichtig, wie wir vor unseren Kindern reden, da sie alles ernst nehmen und darauf reagieren. Es wird häufig gefragt „wie kann ein Kind so einen Konflikt erleben?“ Aber es handelt sich meist um diese Art von Übertragung, und daher müssen wir so achtgeben.
Dr Kwesi: Was unser Geist wirklich ist, wird in jeder Kultur unterschiedlich beschrieben. Aber was allen gemeinsam ist, ist dass der Geist den Dingen Bedeutung gibt – den Situationen, Aussagen, Gefühlen. Wenn wir verstehen, dass sie in Wirklichkeit bedeutungslos sind, können wir sie loslassen. Und das ist alles was nötig ist – wir haben die Bedeutung erschaffen, wir können sie wegnehmen. Die Geschichte verändern. Es sein lassen. Dann kann unser Körper heilen.