von Gaetana Tonti, biowissenschaftliche Forscherin und META-Health Master Practitioner
übersetzt von Kora Klapp
Der Begriff „Metastase“ entstammt dem griechischen META: nach, hinter, und STASIS: Stillstand, Standpunkt, und wird gebraucht, um das Verbreiten von Krebszellen von der primär betroffenen Stelle zu anderen Organen und Körperteilen zu beschreiben. Um dies zu tun, müssen Krebszellen von der ersten Stelle sich zur zweiten Stelle hinbewegen, die sie invadieren. Die Existenz von Krebszellen in peripheren Blutbahnen wurde debattiert, daher möchte ich kurz über die letzten Forschungsergebnisse und Hypothesen berichten, und META-stasen aus einer META-Perspektive diskutieren.
Der erste Punkt ist dass Krebszellen ausserhalb des Primärtumors existieren, auch wenn sie selten sind. Sie werden definiert entweder als disseminierte Tumorzellen (DTCs), das sind Zellen im Knochenmark, die dem Primärtumor entstammen, oder als zirkulierende Tumorzellen (CTCs), die im peripheren Blut gefunden werden. CTCs und DTCs sind in vielen verschiedenen Karzinom-Patienten gefunden worden, aber sie kommen nicht in gesunden Menschen oder in Patienten mit benignen Geschehen vor.
Auch wenn die Entwicklung von disseminierten metastasierenden Krebsprozessen traditionell eher als sequentieller denn als gleichzeitiger Prozess angesehen wird (d. h.die Krankheit tritt zunächst am primären Standort auf, später gefolgt von Verbreitung an entfernten Orten mit lokalem Wachstum (1)), stellen neue Daten diese Theorie in Frage (2, 3), was darauf hindeutet, dass das Vorhandensein von CTCs und DTCs ein sehr frühes, wenn nicht sogar gleichzeitiges Phänomen, schon bei Beginn des Primärtumors ist.
Knochenmark hat sich als ein gemeinsames Zielorgan für metastasierende Zellen erwiesen, unabhängig von der primären Tumorstelle und dem Muster von befundeten Organmetastasen (4). Dies deutet auf einen kausalen Zusammenhang und eine spezifische Bedeutung für das Vorhandensein von DTCs im Knochenmark hin. Tatsächlich wurden DTCs im Knochenmark in allen soliden Tumortypen nachgewiesen, was darauf hindeutet, dass das Knochenmark ein bevorzugtes Reservoir für blutübertragene DTCs sein könnte.
Bisher ist jedoch nicht bekannt, welche Umwelteinflüsse und inneren Faktoren die Rückführung von DTCs aus der Nische des Knochenmarks in andere entfernte Organe fördern können – wie Leber oder Lunge, die häufige Stellen der metastasierenden Ausbreitung sind. Diese vom primären Tumor gelösten Zellen erreichen in der peripheren Blutbahn das Knochenmark, wo sie in einem ruhenden Zustand verbleiben, bis interne und/oder externe Signale sie dazu bringen, sich zu verschiedenen Organen hin zu bewegen und zu Metastasen auszuwachsen (5-7).
Über diese ruhenden Zellen und die für ihre Aktivierung erforderlichen Bedingungen – Umweltfaktoren wiez.B. Immunsystem, Ernährungsumstellungen, Stress, emotionale Traumata, Reparatur von geschädigtem Gewebe in einer Regenerationsphase… – ist noch wenig bekannt. Nach der konventionellen Wissenschaft könnte der ruhende Zustand sowohl durch Veränderungen innerhalb der DTCs (z. B. zusätzliche DNA-Mutationen) als auch durch die umgebende Mikroumgebung (z. B. Abnahme der Immunüberwachung oder erhöhtes angiogenetisches Potenzial (8, 9) gestört werden.
Aber was, wenn es einen sinnvollen biologischen Grund gäbe, um dieses Phänomen zu erklären?
Botschaften aus der Umwelt
Das Verhalten von Krebszellen wird nicht durch eine lineare Reihe von Befehlen reguliert, sondern durch Netzwerke molekularer Wechselwirkungen, die eine Modulation durch Verstärkung oder Hemmung beinhalten. Das Umschalten zwischen verschiedenen zellspezifischen Strategien, die für Krebs entscheidend sind (z.B. Wachstum, Differenzierung, erhöhte Beweglichkeit), kann in normalen und veränderten Zellen ausgelöst werden, und zwar durch Veränderungen der extrazellulären Matrixstruktur (ECM) und zellförmige Verzerrung (10-14), „unspezifische“ chemische Lösungsmittel und elektrische Ionenströme (15-17), die multiple Genaktivitäten beeinflussen, sowie durch unterschiedliche molekulare Faktoren oder spezifische Genmutationen.
Es gibt viele Studien in experimentellen Systemen, die darauf hindeuten, dass Krebs dazu veranlasst werden kann zu ruhen, zu differenzieren, abzusterben oder wieder ganz normale Gewebe zu bilden, wenn sie durch embryonales Gewebe oder andere mikroumweltliche Informationen die richtigen (komplexen) Signale bekommen (18). Dies bedeutet, dass aus irgendeinem Grund die Umgebung des Primärtumors aktiviert werden kann, Signale für Wachstum und Metastasierung freizusetzen.
Dieses Szenario ist ein klares Beispiel für das Erwerben zellbiologisch „hochmaligner“ Merkmale durch einen Anpassungsmechanismus, was stark für Anpassung/Reaktion als Hauptantriebskraft spricht, die der Entwicklung von Neoplasmen (Neubildungen) zugrunde liegt.
Eine neue META-Perspektive von Krebs und META-stasen
Auf dieser Grundlage wurde eine sehr herausfordernde Hypothese vorgeschlagen:
- Krebs ist ein natürlicher Wundheilungsprozess, bei dem das Ergebnis des Krebsmechanismus entweder die Wunde heilt oder das gesamte System erschöpft (Tod).
Wenn im Gewebe Wundsignalmoleküle vorhanden sind, verursachen diese eine Überexpression der bestehenden krebsrelatierten Gene, was zu Veränderungen bestimmter Chromosomen und Krebszellmerkmale führt (19). Daher kann logischerweise über eine Wund-Onkogen-Wundheilung (WOWH) spekuliert werden: Krebsbildung ist ein natürlicher Prozess, den Organismen bei der Wundheilung eingesetzt haben.
Kurz gesagt, wenn definierte Wunden bei Säugetieren auftreten, beginnt der Körper den komplizierten Wundheilungsprozess.
Moleküle wie Wachstumsfaktoren, Zytokine und andere Proteine aus den Zellen im Wundbereich unterbrechen das Gleichgewicht des normalen molekularen Stoffwechsels, was zur Aktivierung entsprechender krebsbedingter Gene führt und in einigen Zellen eine krebsartige Veränderung hervorruft. Die Zellen mit aktivierten Genen können Moleküle absondern, um andere Zellen zu rekrutieren, die Zellproliferation zu stimulieren und die Zelldifferenzierung zu verbessern, um die Wunde zu reparieren. Meist ist die Wunde nach den oben genannten Bemühungen geheilt.
Jedoch wenn die Wundbedingungen noch anhalten, hört dieser WOWH-Mechanismus nicht auf, und mehr Krebszellen teilen sich, um mehr Moleküle für die Wundheilung zu produzieren. Man befundet eine Überaktivierung der krebsbezogenen Gene, die normale Zellen in bösartige Zellen verwandeln (21, 21), und eine klinische Krebsmasse bildet sich. Nachdem die Wunde geheilt ist, initiieren die Moleküle einer geheilten Umgebung die Differenzierung oder den Tod der Krebszellen.
Dieses Modell führt auch zu einem neuen Konzept der Metastasierung
Basierend auf der Idee, dass Krebszellen da sind, um eine Wunde zu reparieren, ist eine META-Erklärung der Metastasierung, dass Krebszellen in der primären Tumorstelle das Vorhandensein von Wunden an entfernten Stellen „spüren“ können, und dass diese Krebszellen durch den Kreislauf wandern können, um die Sekundärwunde zu heilen. An dieser Stelle könnte es interessant sein, den Begriff „Wunde“ zu definieren: Ist es nur eine körperliche Wunde? Aus der META-Perspektive wissen wir, dass körperliche Wunden emotionale/spirituelle Wunden spiegeln.
In dieser Hinsicht könnte es interessant sein, darauf hinzuweisen, welche die häufigsten Orte der Metastasierung sind. Die häufigsten Stellen für sekundäre Tumoren sind die Lungen, gefolgt von den Knochen (mit den Wirbeln als häufigste Orte) und der Leber. Das häufigere Auftreten von Metastasen und Sekundärtumoren an diesen Stellen lässt sich leicht aus einer META-Position aus erklären: Wenn ein Patient von einem Arzt hört, dass er an Krebs erkrankt ist, wird er oft Todesangst erleben, da der Gedanke, Krebs zu haben, immer noch mit einem negativen Glauben an Lebensbedrohung verknüpft ist. In diesem Fall kann der Patient einen Diagnoseschock erleben, der zu einer Proliferation der Lungenzellen führt. Die bio-logische Erklärung wäre, dass es während der Stressphase eines Todesangstkonflikts eine Vermehrung der alveolären Lungenzellen gibt, um Atemkapazität und damit Überlebenschance zu verbessern.
In ähnlicher Weise kann man einen Existenzkonflikt erleiden, wobei man sich Sorgen macht, ob und wie man die Phase überleben können soll, ohne zu verhungern. In diesem Fall würde die Leber beteiligt sein. Auch hier würde es in der Stressphase eine Zunahme der Zellaktivität/-zahl geben, was schließlich zum Adenom oder Adeno-Karzinom führt.
Durch eine Krebsdiagnose fühlen sich viele Menschen wertlos und unfähig, ihre bisherige Lebensführung aufrecht zu erhalten, und in diesem Fall wird das Knochengewebe reagieren. Wie bereits erwähnt, dringen metastasierende Zellen in das Knochenmark ein und befinden sich in einem ruhenden Zustand. Wenn sie aktiviert werden, verursachen sie Knochentumoren. Schließlich wird es im Rahmen der Lösung der Selbstwertkonfliktes eine Verkalkung der Zellen geben und der Knochen wird stärker als zuvor werden.
Die letzte Frage könnte nun sein: „Warum wandern die Krebszellen aus dem Primärtumor ins Knochenmark, bleiben dort in einem „schlafenden“ Zustand, und warten darauf, geweckt zu werden um schließlich an sekundäre Standorte zu wandern?“ Nach der WOWH-Theorie könnten diese primären Krebszellen eine tiefe emotionale Wunde spüren, die den Kern dessen trifft, wer wir sind – den Sinn den uns das Leben gibt, oder den wir dem Leben geben… der wesentliche Teil dessen, wer wir sind… das Mark.
Ich betrachte dieses Ereignis so: wenn eine Person einen primären Krebs entwickelt, will unsere körperliche Intelligenz uns schützen und schickt diese Wundheilungsinformationen direkt in unseren Kern, unser Mark; diese Zellen bleiben dort, ruhend, bereit, sich bei Bedarf zu anderen Organen zu bewegen. Unser Körper ist ein hochintelligenter Organismus, in dem jedes Ereignis und jedes Symptom einen sinnvollen Grund hat zu existieren.
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