Vegan. Vegetarisch. Rohkostler. Oder doch „Normalesser“? Kaum ein Monat, in dem nicht ein Diätbuch in den Top 10 der meistverkauften Bücher landet. Das Interesse an verschiedenen Ernährungsweisen ist hoch, bei Interesse und kläglichen Versuchen verbleibt es meist. Wir wissen alle instinktiv, dass die Ernährung unseren physischen Körper beeinflusst. Nicht mehr ganz so vielen ist aufgefallen, dass dies auch auf die Wirkung auf den Geist zutrifft. Während allerorts noch hitzig diskutiert wird, welche Diät denn die richtige ist, übersehen meiner Erfahrung nach alle den ausschlaggebenden Punkt: Die Annahme der Überlegenheit des Intellekts gegenüber der Natur. Diese Hybris durchzieht alle Ernährungspläne: der Versuch, über das rein Mentale die Bedürfnisse des Physischen zu verstehen und ihn somit ideal zu versorgen.
Glaube, Wissen und Weisheit
Tatsache ist, dass noch so ziemlich alles minus ein paar Prozent über die Abläufe in unserem Körper unbekannt ist. Diese Relationen treten häufig auf, so hat die Wissenschaft nur ca. 4% des Universums erforscht, wir nutzen nur etwa 4% unseres Gehirns und ich nehme stark an, dass das Verhältnis über die Kenntnis der Gesetze des Körpers ebenso zutreffend ist. Auch wenn die Zahlen sich hier und da unterscheiden, werden sie nie so hoch, dass es einen Unterschied in der Bedeutung dessen machen würde. Allein dieser Punkt sollte einem Demut einflößen. Betrachte einmal 4% deines Lieblingsfotos, höre 4% deines Lieblingssongs, küsse 4% der Lippen deines/r Liebsten, dann wirst du schnell bemerken, dass das so wenig ist, dass es präziser wäre zu sagen, dass man nichts weiß.
Ich gehe noch einen Schritt weiter, da ich gern aus Erfahrung statt aus erlerntem Glauben argumentiere, denn Buchwissen ist immer dies: Glaube um die Richtigkeit. Erfahrung dagegen – wenn objektiv interpretiert – ist der Schlüssel zur Wahrheit, zur Weisheit. Dazu eine kurze Übung:
Spüre einmal in deinen Körper hinein. Beginne irgendwo, zum Beispiel in der Leber. Fühle sie, ihre Umrisse, fühle den Blutfluss der sie durchströmt, den Gasaustausch, die Energieflüsse in den Meridianen… Gelingt es dir? Wenn nicht, bedeutet das schlichtweg, dass an dieser Stelle eine Unbewusstheit über das Wirken der verschiedenen Energien herrscht.
Statt sich diese Unbewusstheit ehrlich einzugestehen, greifen Menschen gern zu etwas, das ihnen weniger bitter schmeckt als ein oft als peinlich empfundenes Schulterzucken: Spekulation und Meinungen. Untermauert von noch mehr Spekulation und Meinungen, allerdings von akademischer, populärer oder gesellschaftlicher Art, indem man zur eigenen Meinung jene als Rückendeckung zusammen sammelt, die derselben Meinung sind – aber einen akdemischen Titel haben, ein höheres Ansehen genießen oder einfach, weil die Masse dieselbe Meinung hat. Als würde auf diese Weise aus einer Unwissenheit Wissen werden.
Somit teile ich hier meine Erfahrung, also mein Wissen in Bezug die Wirkungen verschiedener Energieversorgungen des physischen Körpers, die an den meisten Stellen wenig mit akademischen, populären oder gesellschftlichen Meinungen darüber gemein hat. Diese Beobachtungen treffen nicht nur auf meinen physischen Körper zu, sondern dieselben Beobachtungen haben auch viele andere gemacht, natürlich nicht empirisch belegt, dennoch – wie ich ‚meine‘ – steckt darin ein allgemein gültiges Prinzip. In etwa so, wie Schwerkraft auf alle wirkt und nicht individuell verhandelbar ist, behaupte ich, gibt es die Energieversorgung der Körper zugrunde liegende Prinzipien, die ebenso nicht individuell verhandelbar sind.
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf unsere Konflikte, und damit auf die Gesundheit?
Meine Beobachtung ist, dass was als Wirkung angesehen wurde, die Ursache ist.
Unsere geistige Einstellung, besonders unsere fixierten Willensäußerungen, wie wir die Welt gerne hätten im Gegensatz dazu, wie sie ist, kann zu Konflikten führen, sobald die Einbildung auf die Wirklichkeit trifft – das ist in META-Health gut bekannt. Der Zusammenbruch einer persönlich bedeutsamen emotionalen Täuschung führt gern zu einer Empfindung, die sich wie ein Kratzer auf der Seele anfühlt. Durch die schockartige Auflösung der Einbildung durch die Konfrontation der Wirklichkeit dringt der vormals nur geistig vorhandene Bruch nun in den physischen Körper, wird dichter, wird physisch erlebt, und nicht mehr rein mental und emotional. Da solch ein Erleben oft unerträglich scheint, reagieren Menschen im allgemeinen mit einer Kompensation: Dem Widerstand davor, in Form von Ignoranz, Verleugnung oder auch „mehr desselben“ (Watzlawik), also einer Vemehrung und Nachdruckverleihen der Einbildung. Als würden größere Seifenblasen länger halten. Dies alles bedeutet einen enormen Energieaufwand, der einem Kampf gegen Windmühlen gleicht, einer Einbetonierung jener Seifenblasen, da keine Einbildung dauerhaft Bestand vor der Wirklichkeit haben kann.
Ernährung der Konflikte
Einbildungen erschaffen Potentiale für Konflikte. Durch Konfrontation mit der Wirklichkeit werden sie aktiviert. Auf diese Weise manifestiert sich das vormals rein geistige Ungleichgewicht nun auch in ein biochemisches des Körpers.
Um dieses Ungleichgewicht aufrecht zu erhalten, benötigt es eines Energieaufwandes, da jedes natürliche System einen Selbstheilungsmechanismus besitzt, dem widerstanden werden muss. Die Quellen der dafür benötigten Energien sind unterschiedlich und abhängig von der Konfliktart.
Schlaf, Sex, emotionale Manipulation und Nahrungsmittel wie Zucker und andere Kohlenhydrate, Fett, Salz, Fleisch, Gewürze, besonders in deren Menge deuten auf die Art des Konflikts hin. So wird zum Beispiel Freudlosigkeit meist mit Zucker oder anderen langkettigen Kohlenhydraten kompensiert, mit Nudeln und Brot, notfalls auch Alkohol. Unterdrückte Lebenskraft durch den Konsum von Fleisch. Mentale Betäubung durch Fettkonsum.
Man stelle sich einen Menschen vor, der fünf Tage die Woche, acht Stunden am Tag einer Arbeit nachgeht, die ihm keine Freude bereitet. Normal ist es, ja, natürlich jedoch nicht. Die Aufrechterhaltung dieser für den Geist ungesunden Lebensweise wird sich im Speiseplan widerspiegeln, nicht anders herum.
Einem Konflikt die ihn erhaltende Nahrung zu entziehen, verschärft zunächst den Konflikt, wie eine Waage deren Gegengewicht genommen wird. Dies kann ihn also durch die erhöhte Intensität zur Bewusstheit bringen, zum Erkennen, zum Gesehenwerden. Isst man beispielsweise aus Langeweile, und würde per Willensakt das Essen sein lassen, würde die Langeweile mehr zutage treten. Jeder, der schon einmal gefastet hat, kann das bestätigen. In etwa so, wie ein Hund schnell unleidlich wird, wenn nicht gefüttert. Man isst also für die Konflikte, bzw. deren Kompensation, und ich behaupte, mindestens 80% der Nahrungsaufnahme eines normalen Menschens dient der Kompensation und damit indirekt dem Erhalt von Konflikten. Diese Kompensation verhilft dem Konflikt anzudauern, da sie ja nur wie ein Ventil wirkt, nicht lösend, sondern leidenverlängernd.
Genau genommen benötigen wir zwei verschiedene Energien zum Erhalt eines Konflikts:
Eine Energie, die die Einbildung weiterhin aufrecht erhält und Widerstand vor der Wirklichkeit leistet, eine andere, um das sich dadurch Aufstauende auszugleichen. Somit gibt es Nahrung, die einen Konflikt verstärken können, aber auch abschwächen oder sogar betäuben vermögen. Ein Mensch mit unkontrollierter Aggression wird meist mit Fleischkonsum noch aggressiver, während eine fleischlose Diät den Aggressionsüberschuss teils auszugleichen vermag. Ein anderer Mensch mit unterdrückter Aggression dagegen würde bei Fleischkonsum einen Aktivitätszuwachs erleben. Daher ist keine Diät „richtig“ für jeden, da jeder individuelle Konflikte hat, da ein und dasselbe Nahrungsmittel den einen Menschen kräftigen, einen anderen schwächen kann. Darin liegt auch begründet, warum es Menschen gibt, die sich äußerst ungesund ernähren, aber keine Krankheiten davontragen, während viele andere dies tun. Es liegt am Grund des Essens, denn die einen essen zur Konfliktkompensation, die anderen aus: Freude. Dies wird schnell greifbar, wenn man sich vorstellt, man wird vom Partner geküsst, weil ihm langweilig ist, um vom Streit mit dem Chef Dampf abzulassen, aus Frustration über den roten Kontostand – oder aus Freude. Von aussen gesehen ist es derselbe Akt, von innen erlebt ist es eine andere Welt. Ebenso sieht es mit dem Nahrungsmittelkonsum aus, es ist dieselbe Kartoffel. Die einen essen sie, um ein mehr an Geborgenheit zu erfahren, die anderen rein aus Freude. Die Wirkung im Körper ist dadurch ebenso eine andere.
Wie kannst du testen, ob der Verzehr eines Nahrungsmittels einen Konflikt kompensiert oder aus freiem Willen geschieht?
Nun, dies ist einfach: Iss es nicht. War der Impuls des Verzehrs aus der Freude geboren, wird die Freude dieselbe sein. War er dagegen als Kompensation gedacht, als Ventil, dann wird der Druck im Kessel des Konflikts erhöht. So werden viele Menschen gern zur Diva, wenn sie nicht rechtzeitig etwas zu essen bekommen. Genau diese Emotionen kommen dann zum Vorschein, zeigen ihre Fratzen, wenn man ihnen nicht mehr regelrecht den Mund stopft.
Ein Lösungsweg aus eigener Erfahrung, und der von vielen auf unseren Workshops ist, statt durch Nahrungsmittel zu unterdrücken, sich den Konflikten auf gesunde Weise zu stellen. Eine geistige Fehlsicht der Wirklichkeit mit folgender emotionaler Unausgeglichenheit mit Zucker, Fett und Salz zu überreden, den Mund zu halten, ist in etwa ein so kläglicher Versuch wie Farbe auf eine Leinwand zu werfen, wenn uns der Kinofilm nicht gefällt.
Wie stellt man das an?
Man erlaubt der Unausgeglichenheit, den Unausgleichenden – einen selbst – zu lehren. Fühle die auftretenden Emotionen, höre den inneren Stimmen zu, lasse den Film der Erinnerungen und Vorstellungen ablaufen, spüre die Körperempfindungen. Du wirst dadurch erfahren, was deine Konflikte von dir wollen. Und etwas versteckt: Was sie von dir brauchen. So wirst du feststellen, dass du zum Beispiel:
- Lust auf Fleisch bekommen hast, da du einem Herzimpuls, für etwas aktiv zu werden, oder du einem Herzimpuls, für etwas nicht aktiv zu werden, nicht gefolgt bist.
- Lust auf Zucker, Brot, Nudeln und Reis bekommst, weil du einem Freudeimpuls keinen körperlichen Ausdruck verliehen hast, oder etwas für dich freudlosem gefolgt bist.
- Lust auf Fett hast, wenn du etwas geistig Vernebelndes dir mental einflöst, mental Betäubendes statt Klärendes gewählt hast.
Der Königsweg
Der Königsweg zur Konfliktlösung, wie auch der Prophylaxe von Konflikten, ist meiner Erfahrung nach echte Meditation. Weder Schulpsychologie, NLP, Yoga oder gar Diäten vermögen dies aus eigener Erfahrung vollständig zu lösen, da der Kern eines Konflikts immer in einer geistigen Fehlsicht zu finden ist, die nicht durch Erdbeeren, Worte, Drogen oder eine bestimmte Körperhaltung gelöst werden kann. Wenn auch diese Wege sehr helfen können, die Intensität eines Konflikts abzubauen.
Je mehr man Konflikte bis in ihren Kern löst, um so mehr stellt sich die Ernährung in Art und Menge von selbst um. Die Reihenfolge ist dabei immer dieselbe: Von einer zunächst körperlichen Abhängigkeit (Entzug, Zittern, Schwächeanfälle, etc.), verbleibt dann nur noch eine emotionale (verlangender Blick auf den Nachbartisch im Restaurant), dann eine mentale (Gedanken an dieses „Essen“), und zum Schluss ist dieses Nahrungsmittel gar keine Nahrung mehr, man läuft einfach am Käseregal vorbei, und es könnte auch einfach nur eine Wand sein, auf die man ja auch keine kulinarische Lust verspürt. Es verbleibt jedoch die Möglichkeit, aus Freude etwas zu genießen, aber nicht mehr aus einem Brauchen.
Durch den Abbau von Konflikten stellt sich eine erhöhte Feinfühligkeit nach und nach ein. Man spürt, wie Nahrung auf den Körper und den Geist wirkt, und wählt dementsprechend, d.h. der Körper schult den Intellekt, was wann und wie viel gut für ihn ist. Nicht mehr der Intellekt diktiert dem Körper, was für ihn gesund oder schädlich sein soll, wie es Diätbücher und -lehrende versuchen. Wir lernen in jedem Augenblick auf den physischen Körper zu hören und nicht mehr Lehrmeinungen, was der Körper zu brauchen hat und was nicht.
Nahrung statt Essen?
So wird jeder Meditierende irgendwann von Selbst zum Vegetarier, dann Veganer, Rohkostler und schlussendlich kommt er sogar ohne physische Nahrung aus. Dies vorschnell anzugehen dient nur der Bewusstmachung der damit verbundenen Konflikte. Ein reines Fasten vermag nicht die geistigen Kerne zu lösen, aber kann dennoch äußerst hilfreich sein, um an die Kerne heran zu kommen. Einige Meditierende essen sogar so wenig, dass sie im Grunde keine physische Nahrung mehr benötigen, was dann gern „Lichtnahrung“ (LiNa) genannt wird, wobei der Begriff ungünstig ist, da die Umstellung der Energiezufuhr von physischer Nahrung nicht unbedingt auf Licht erfolgen muss. Ich selbst erforsche dies schon seit mehreren Jahren, kenne Dutzende Lichtköstler und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass der physische Körper aus vielen anderen Quellen genährt werden kann, wie zum Beispiel durch die Sonne direkt, wie die Sonnenmeditation es lehrt, und selbstentwickelte Meditationen wie die „Gottmensch Aufrichtung“.
LiNa stellt sich von selbst ein, da Meditation Konditionierungen und damit Konfliktpotentiale löst. Die generelle Reihenfolge ist in etwa so, obwohl sie auch individuell etwas unterschiedlich sein kann:
- Wegfall von tierischen Milchprodukten
- Wegfall von Tierfleisch höherer Ordnung (Rind, Schwein, …)
- Wegfall von schlechter Qualität, also industriell hergestellter Nahrung, Wechsel zu frischen Nahrungsmitteln mit hohem Rohkostanteil
- Wegfall von Tierfleisch niederer Ordnung (Fisch, Geflügel, …)
- Wegfall von Quantität (Mengen reduzieren sich auf ca. 20-40% der normalen Menge)
- Wegfall von übertriebenem Erhitzen/Würzen/Verändern…
- Allmählicher Wegfall von gesellschaftlichem Essen (Geburtstag, Feiertage, …) und emotionalem Essen (Frust, Trauer, Langeweile, …)
Diese natürliche Umstellung verläuft in einer Exponentialkurve, d.h. zum Ende fallen einzelne Nahrungsmittel weg, keine Gruppen mehr. Die Achtsamkeit und der Genuss bei jedem Essen steigt, ist jedoch noch abhängig von Bedürfnissen und dem sozialen Umfeld. Diese aus dem Instinkt und nicht mehr dem Intellekt geführte Ernährungsweise hilft den Status Quo zu halten und bringt tiefer liegende, umfassendere Konflikte zum Vorschein. Doch Achtung: Vegetarier- oder Vegansein, Rohkost und LiNa sind keine Garantie für Konfliktlosigkeit oder mentale, emotionale oder soziale Reife. Erzwungene Diäten, bis hin zu erzwungener Lichtnahrung, wie die meisten Formen es sind, ist konfliktunterdrückend und nicht -lösend. Nur wenn sich eine Nahrungsmittelumstellung von selbst, anstrengungslos und freudvoll einstellt, ist sie natürlich. Dies ist gültig bis hin zum Zustand, keine physische Nahrung mehr zu benötigen und darüber hinaus.
So bestimmt unsere geistige Sicht auf die Wirklichkeit über Konflikte unsere Körperchemie, damit unser Verlangen und Aversion auf bestimmte Nahrungsmittel bis hin zum Brauchen von physischer Nahrung überhaupt. Löse deine Konfliktpotentiale, indem du die Wahrheit erkennst, dann heilen die Brüche im Geist von selbst und der Körper wird seinen natürlichen Instinkt im Umgang mit Energiequellen, wie Essen es ist, zurück erhalten. Meditation, die Innenschau, ist die Brücke zum Erkennen dieser Wahrheit.
Alle Liebe.
Empfehlungen:
- Buch „Das Yoga der Lichtnahrung“
- Workshop „Bewusste Ernährung“ – findet rein auf Spendenbasis statt
- 1. Europäischer Lichtnahrung Kongress
- Sonnenmeditation
Fotos: www.gottmensch.de, Laura Winter, Michael Fischer