Freiheit vom Heuschnupfen!


Ich bin ein Mensch von der Küste. Das Leben mit Schiffen ist also was Natürliches für mich. Umso mehr, weil ich Heuschnupfen habe – nein, hatte. Der lockte mich dahin, die Freiheit der Meere zu suchen, wo es keine Pollen gibt! Und hat damit mein Schicksal geprägt.

Glück im Unglück

Daneben mag ich Radfahren. Mit meiner Partnerin Kora gehe ich gern auf Tour. Dänemark lag nahe, und diesmal waren wir auf dem Weg, uns ein Schiff anzuschauen. Die Junisonne brannte, die Landstraße war gerade und lang. Und da waren diese Gräserpollen, die meine Nase verrückt machten! Nach 2 Tagen musste ich mich geschlagen geben – das war kein Genuss, nur noch Leiden. Wir brachen die Tour ab und nahmen den Zug nach Hause.

Beim Umsteigen im Flensburger Bahnhof kauften wir eine Seglerzeitschrift als Zuglektüre. Und da fiel mein Blick auf eine Annonce:

„Colin Archer Gaffelkutter, 14m50 lang, Baujahr 1896, Lärche auf Eiche, liegt Carolinensiel“

Mein Herz schlug schneller – sollte das eine Fügung sein? Die war es, und kurze Zeit darauf war der Gaffelkutter Lille Bjørn unser. Er sollte für 4 Jahre unser schwimmendes Heim werden und uns durch die Ostsee und auf die kleine finnische Schäreninsel Kumlinge geleiten.

Dort nahm unser Leben eine neue Richtung. Wir wurden wieder landbasiert und ökologisch-selbstversorgend, mit einem Häuschen am Wald, Gemüsegarten und einem Stall, der Nachbars Pferde beherbergte.

Auf den angrenzenden Feldern baute unser Nachbar hauptsächlich Heu an. Mitten im Sommer wurde es in einer grossen Gemeinschaftsaktion geborgen und in der Scheune verstaut. Alle Helfer schwitzten und hatten ihren Spaß. Und den Stolz der eingefahren Ernte. Währenddessen litt ich mit tränenden Augen und blieb drinnen, um die Niesanfälle im Zaum zu halten…

Die Vergangenheit nachbessern

Kora hatte in dieser Zeit ihre Beschäftigung mit der META-Gesundheit aufgenommen, und forderte mich heraus, dem Heuschnupfen auf den Grund zu gehen. So liess ich mich auf eine innere Reise ein:

Das ganze hatte ja schon sehr früh begonnen, in meiner Kindheit. So ganz genau wusste ich das nicht.

„OK, jedenfalls war da eine Situation, wo Du anerkannt und gesehen werden wolltest, und vielleicht war Dir da was unbekannt und Du warst unsicher. Und es war warm, und es gab Pollen in der Luft.“, erklärte Kora.

Aha, das war ja ein deutlicher Rahmen zum Suchen!

„Lass Dich einfach da rein fallen und trau dem, was Dir jetzt kommt“ leitete sie mich an – und da wurde es mir klar, ich wurde ganz aufgeregt und beschrieb: „Ich bin in den Sommerferien, weggeschickt auf’s Land, weil meine Mutter ins Krankenhaus muss. Sommer ohne Strand und Meer, das ist echt doof. Und meine Freunde sind nicht da, ich fühl mich allein und verloren. Das hier mag ich gar nicht!“

„OK, schau mal herum. Ist da noch jemand?“

„Mmmh, ja, da hinten auf dem Feld sind Kinder. Die kenn ich gar nicht. Aber sie spielen und lachen. Ich wollte, meine Freunde wären wenigstens da!“

„OK, aber schau doch noch mal, da kommt doch gerade ein Kind, oder?“

Kora lud mich hier ein, meine Geschichte selbst in die Hand zu nehmen. Und das fühlte sich jetzt genau richtig an. Ich liess das Dorfkind an mich ran und ruck-zuck war ich im Spiel mit dabei. Und wie toll wir spielten! Sprangen ins Heu und bauten uns Tunnel dadurch.

„Und wie geht’s Deiner Nase jetzt dabei?“ Ja, nix weiter – gut ging’s ihr!

Ein breites Grinsen zog sich über Koras Gesicht: „Dann wollen wir das gleich morgen testen“.

So war ich am nächsten Tag bei der Heuernte dabei, reichte Ballen hoch auf den Wagen – und nieste nicht ein einziges Mal. Das ist auch so geblieben und hat meine Freiheit an Land ein ordentliches Stück erweitert.

Die bio-logische Verknüpfung

In der META-Gesundheit weisen uns die spezifischen Symptome den Weg, ihren emotionalen Hintergrund zu entschlüsseln. Allergien sind wie Warnsignale, die eine mögliche Retraumatisierung unter irgendwie ähnlichen Randbedingungen verhindern sollen.

Reizbare Augen, die von Tränenflüssigkeit gespült werden, können mit Situationen zu tun haben, wo man etwas gesucht und nicht erkannt hat, oder sich nicht gesehen gefühlt hat – es hat einen visuellen Aspekt, wie die Abwesenheit meiner Freunde für mich.

Hypersensible Nasenschleimhäute, die das Niesen und die Schwellung veranlassen, haben einen Trigger in der Geruchswahrnehmung,um herauszufinden, wem oder was man vertrauen kann. So wie wir den Geruch mancher Leute nicht mögen, oder wie etwas „in der Luft“ uns Hinweise auf mögliche Gefahr gibt.

Wenn unsere Reaktionsweise (die Symptome) verstehbar ist und zum bestimmten Zeitpunkt Sinn macht oder hatte, sind wir in der Lage, ihre Relevanz im Hier und Jetzt zu überprüfen. Eine Prägung kann sich erst dann auflösen, wenn wir Zugang zu allen nötigen Ressouren und Bedingungen herstellen, die uns ursprünglich fehlten.


Lerne Deine psychischen und physischen Symptome zu entschlüsseln und werd META-gesund!

Bilder:
michaelv195 via Pixabay
Sailing Dreams
META-Health 4 U – Kora Klapp

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