Bio-Hacks mit dem „Iceman“

Wim Hof, alias der Iceman, trotzt den Grenzen menschlicher Möglichkeiten.

Er erstieg den 5895m hohen Kilimandscharo und hatte dabei nur Shorts und Schuhe an.

Mit der gleichen Ausstattung lief er durch die Namib-Wüste, ohne zu trinken.

Im winterlich vereisten Fjord schwamm und tauchte er 66 Meter weit unter dem Eis.

Er saß für 2 Stunden in einem Behälter mit Eis, das er mit seiner Körpertemperatur aufwärmte.

Der Mann ist ein Monster. Oder?

Die Story, bio-logisch kommentiert

Wim Hof war Vater von 5 Kindern, die er immer aufheitern und inspirieren konnte. Seine Frau litt an Depressionen, was schließlich zum Selbstmord führte. Wim musste die Kinder allein aufziehen. Er war verzweifelt. Zu dieser Zeit entdeckte er in der gnadenlosen Natur eine Kraftquelle – er fühlte sich angezogen, sich der Kälte eines zugefrorenen Sees auszusetzen. 1

“Die Kälte ließ Stille in mir einkehren. Sie bringt dich in Verbindung mit dem tieferen Teil des Gehirns, mit dem Adrenalin, dem Reptilmodus… nicht zu denken, nur zu fühlen. Mir war gar nicht kalt, ich fühlte nur die Kraft – das ist Verbundenheit.” 2

Von Dr Hamers Konzept der biologischen Naturgesetze und der Verknüpfung von Hirn, Psyche und Organen lernen wir, dass in der Kleinhirn-Konstellation somatisches Fühlen und Leiden unterdrückt werden. Das bedeutet, dass wenn wir uns von allen Seiten attackiert fühlen und uns nicht schützen können, der körpereigene Schmerzstiller-Mechanismus aktiviert wird.

Was Wim fürs Überleben seiner Familie brauchte waren Fokus und das Gefühl von Unbesiegbarkeit – dafür lernte er, die Kraft des Althirns zu nutzen, indem er es bewusst durch unglaubliche Herausforderungen „konfliktaktiv“ machte.
Vielleicht hätte Dr Hamer ihn als den „ultimativen Alphamann“ und Anführer erkannt: nicht speziell an Idelogien interessiert als vielmehr an der rohen, wahren Natur der Dinge und wie er sie zum Nutzen der Gemeinschaft kontrollieren kann.
Er macht es vor und hilft damit Menschen in aller Welt, zu ihrer Kraft zu finden. Oder könnte da noch eine „postmortale Konstellation“ mitspielen, die denjenigen, der alles was zählt verloren hat, furchtlos macht durch ein Ziel, dass größer ist als er selbst?

Abseits von diesen Spekulationen ist Wim Hof ein liebe- und humorvoller Mensch, der gern scherzt und zur Gitarre singt.
Nach 25 Jahren, in denen er seine Methode für sich selbst erprobte und nutzte, befand er sie als solide und reif, wissenschaftlich geprüft zu werden. Sie besteht aus 3 Pfeilern:

  • Eine Atemübung, die dich mit Energie füllt
  • Herausforderungen wie das Erlebnis von Kälte, Atempausen, und Proben von Stärke und Balance
  • Mentales Training für Fokus und Durchhaltevermögen

Mit Hilfe dieser Techniken konnten Wim Hof und seine Trainees zeigen, dass sie Kontrolle über ihre Organreaktionen während einer Immunantwort erlangten: als sie sich ein Endotoxin injizieren ließen, das üblicherweise deutliche Symptome wie Fieber, Entzündung und Müdigkeit auslöst, blieben sie praktisch symptomfrei.3

Diese faszinierenden Belege sind auch für META-Health bedeutungsvoll: denn wir verstehen, dass die gleichen Symptome (und weitere) auch durch soziale Konflikte bedingt werden, wo sie häufig gerade in der Regenerationsphase nach dem Ansprechen und Lösen dieses Konfliktes auftreten. Während dieser Phase werden Erkenntnisse in Geist und Körper verarbeitet und integriert, was seine Zeit braucht und sein „Lehrgeld“ nimmt. Die Erfahrung zeigt, dass Schmerzen und Probleme in dieser Phase häufig zu weiteren Folgekonflikten und zu Entmutigung führen, was den Heilverlauf erschwert.

Um in Dankbarkeit und im Jetzt zu bleiben und damit Übersensibilisierung vorzubeugen, brauchen wir Vertrauen und Selbstvertrauen. Die werden mit der Wim Hof Methode (WHM) wirkungsvoll aufgebaut – so weit dass wir möglicherweise ganz ohne diese typischen Regenerationssymptome auskommen können!

Die WHM verspricht damit auch denjenigen massive Hoffnung und Erleichterung, die Angst haben, langdauernde Konflikte zu lösen, weil sie nach dem Hamerschen Konzept befürchten müssen, etwas später in der Heilkrise dramatische und schwer handhabbare Symptome wie zum Beispiel einen Herzinfarkt zu bekommen.

Wissenschaftlich: was geschieht da im Körper?

Diese Studie 4 wurde durchgeführt, um herauszufinden, welche Veränderungen in Hirn und Körper die WHM bewirkt:

  • Der FMRI-Scan von Wims Gehirn während seines Eisbades zeigt einen Abfall der Aktivität in Teilen der Insula. Für META-Health entsprechen diese Regionen den Revierbereichen der Herzkranzgefäße, des Kehlkopfes und der Bronchien, und den emotionalen Themen von Liebe, Macht und Konkurrenzangst, die hier „entschärft“ werden. Die konventionelle Wissenschaft sieht hier einen besonderen Zusammenhang mit Selbstreflektion, die sowohl den Fokus nach innen und nachhaltige Aufmerksamkeit während widrigen Erlebnissen (so wie Kälte) fördert. Das bedeutet Resilienz in konfliktiven Situationen

  • Zur gleichen Zeit wurde in der periaqueduktalen grauen Zone (PG) des Mittelhirns gesteigerte Aktivität festgestellt, was auf Schmerzregulierung (siehe die oben erwähnte “Kleinhirnkonstellation”) und, gemäß des Organbezuges, auf Aktivität von glatter Muskulatur, zum Beispiel in arteriellen Gefäßwänden und den Faszien der Atemhilfsmuskeln hindeutet.
  • Forcierte Einatmung, aber auch die Atemnot zu Ende der Atempause, tonisiert den Sympathicus (den mobilisierenden Zweig des vegetativen Nervensystems) und bewirkt Adrenalinausschüttung. Dies entspricht der aktiven Phase von Stressmanagement durch das Nebennierenmark, wobei dies bei Wim bewusst und ohne Konflikt abläuft. Dies tun und wahrnehmen zu können ist eine große Hilfe, um Angst- und Panikattacken umwerten zu können, indem positive Erregung von Hilflosigkeit differenziert wird.
  • In den Interkostalmuskeln werden große Mengen von Glukose verbrannt, was Hitze erzeugt, die in das Lungengewebe wandert und dort das zirkulierende Blut in den Lungenkapillaren erwärmt, was Lungen- und Herzfunktion unterstützt. Beidseitige Hirn- und Muskelaktivierung (hier durch Selbstwertkonflikte hinsichtlich des Atemraums und Schutz des Herzens) produziert Motivation und das Gefühl, unbesiegbar zu sein – Rebellion bis hin zur Megalomanie. In diesem Zusammenhang wurde auch die Freisetzung von Opioiden und Endocannabinoiden 5 beobachtet, vergleichbar mit dem “Runner’s high” unter übermäßiger Anstrengung.
  • Die Immunreaktion auf injizierte E. coli-Bakterien hin zeigte, dass Wim und seine Trainees weniger pro-inflammatorische Cytokine und mehr anti-inflammatorische Cytokine im Blut hatten als die Studienteilnehmer der Kontrollgruppe. Cytokine regulieren die Stärke unserer Abwehr- und Heilungssymptome während Stress- und Regenerationsphasen.
  • Während der Besteigung des Kilimandscharo kam es trotz der geringen Gewöhnungszeit nur zu sehr wenigen Fällen von Höhenkrankheit (Hypoxie). Offensichtlich entwickelt die Methode Fähigkeiten, die nützlich sind nicht nur für Bergsteiger, sondern die auch Konfliktaktivierung von Lungengeweben, wie es durch Erstickungs- oder Todesangst durch Luftmangel entsteht, verhindern helfen. 6

Auf geht`s!

Hier sind die Schritte der Wim-Hof-Atemübung, die dem “Tummo” im Yoga ähneln:
Achtung: das ist eine kraftvolle Erfahrung, die Deine Aufmerksamkeit haben soll und bei der Du Dich am Besten hinsetzt oder -legst. Mach das nie unter Wasser!

  1. Poweratmung: Nimm ohne Unterbrechung 30 kraftvolle Atemzüge – leite die Luft in alle Körperteile und atme nur kurz den „Überschuss“ aus, also dabei nicht tief ausatmen. Diese „bewusste Hyperventilation” kann Symptome von Hypokapnie erzeugen, wie zum Beispiel Kribbelgefühl und leichten Schwindel. Genieß diese Erfahrung!
  2. Atempause: Atme danach voll aus und bleib ausgeatmet, so lange Du kannst. Leite die Energie zu allen Stellen, die sie brauchen und die Du heilen möchtest. Diese Phase kann evtl mehrere Minuten dauern!
  3. Ausgleich: Wenn Du wieder Atem holen musst – typischerweise nach einigen Kontraktionen des Zwerchfells – atme einmal tief ein und behalte die Luft für 10 Sekunden drinnen.
  4. Wiederhole die ganze Sequenz 1-3mal.
  5. Alternative: Während der Atempause kannst Du Liegestützen oder andere Proben machen, um Deine Stärke und Balance zu prüfen.

Begegne der Kälte!

Wenn Du Dich bewusst der Kälte aussetzt, stimuliert das den Vagusnerv und setzt Endocannabinoide frei. Beides macht Dich gelassener und unterstützt Deine Entspannungs- und Regenerationsfähigkeit. In Zusammenklang mit der Poweratmung bewirkt das, dass Du weniger „manisch“ und besser geerdet bist.

Nimm die Kälte nicht als Feind, sondern als Lehrer wahr! Geh schrittweise vor. Mach die Atemübung nie unter Wasser!

  1. Wärm Dich nach Bedarf durch Atmen oder Körperübungen auf.
  2. Fokussiere auf eine innere Quelle der Wärme.
  3. Beginne mit mäßig kalten Duschen und lass sie kälter werden. Dusche erst die Extremitäten, dann hoch zu Bauch, Brust und Kopf.
  4. Dreh nach einer warmen Dusche immer den Hahn auf kalt!
  5. Dehne die Zeit der Kälteeinwirkung aus, bis Du mehrere Minuten erreichst.
  6. Versuch es mit “richtig kaltem Wasser” in einem Bergbach, einem Becken mit Eiswasser, oder im winterlichen See…

Bleib konsequent!

Du eröffnest Dir ganz neue Horizonte, wenn Du Dich mit diesen Erfahrungen herausforderst. Um daraus wirklich Nutzen zu ziehen, willst Du neue Gewohnheiten etablieren! Erinnere Dich an die SMARTen Meilensteine zum Erreichen Deiner Ziele? Hier sind sie:

Fazit

Die WHM ist eine biologische “Musterunterbrechung” und ein Mittel zum Überzeugen und Verwandeln. Die Atemübung ist keine Schulung Deiner Atmung in dem Sinn, dass Du sie ständig anwendest, um die Sauerstoffsättigung zu optimieren, sondern vielmehr ein bewusstes Umschalten auf den energetisierten Zustand, während Du entspannt und achtsam bleibst. Um die Resilienz zu steigern, ist es wesentlich, dass Du den Zugriff auf Deine Energieressourcen dafür nutzt, Dich aus Deiner Komfortzone herauszubewegen!

Die WHM mag nicht für jede/n jederzeit geeignet sein. Probier es aus – wenn sie Dich inspiriert, erforsche sie weiter! Menschen die an Asthma, COPD, Süchten, Depression, Arthritis, Fibromyalgie, Borreliose und mehr litten haben bezeugt, davon zu profitieren. (Bemerke, dass die aufgezählten Zustände allgemein mit dem „Sozialhirn“ verknüpft sind und somit Hintergründe in Konkurrenz- und Selbstwertkonfliktthemen haben!)

Falls Du Dich von den Übungen überfordert oder überwältigt fühlst, experimentiere mit Teilschritten davon. Und wenn Du merkst, das passt nicht zu Dir, auch prima! Die Methodologie von META-Health lässt Dich finden, was zu dieser Zeit besser für Dich ist.


Der Originalartikel erschien im META-Health 4 U Blog

Quellen:
[1] https://www.youtube.com/watch?v=R_fqcruPL30
[2] https://www.youtube.com/watch?v=H__Z_8RIPtA
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24799686
[4] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1053811918300673
[5] http://www.jlr.org/content/57/3/464.short
[6] https://www.youtube.com/watch?v=D6EPuUdIC1E

Bilder:

[1] Aad Villerius from OudBeijerland, Netherlands via Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]

[2] [3] Brain pictures screenshots from the video https://www.youtube.com/watch?v=YficBlvPwWQ

[4] Pete Linforth via Pixabay [Pixabay license]

[5] photochur via Pixabay [Pixabay license]

[6] Kora Klapp

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